Im letzten Modul der Wildnispädagogikfortbildung wurde es tierisch spannend.
Das Thema Spuren, Federn und Zeichen stand an. Auf wilden Pfaden bewegten wir uns durch den Wald und raus auf die offenen Flächen. Verfolgten Spuren die so frisch waren dass wir die Luft anhielten, weil wir um jede Biegung den Verursacher erwarteten. Jede Spur, egal ob alt oder neu, die wir finden konnten, warf neue Fragen auf. Und wo Fragen sind da gibt es auch Antworten:)
Um zu lernen wie ein Tier sich in der Landschaft bewegt ist es schlau ihnen zu folgen. Doch wo anfangen, wo aufhören? Unser Spurenexperte Immo gab wertvolle Tipps. Es wurde praktisch, theoretisch und mit Spiel Tierarten, Gangarten und Verhaltensweisen näher gebracht.
Ein Highlight war die unfassbar plastische Ausstellung die Ruth und Immo aus ihren Fundstücken im Kursraum ausgelegt hatten. Da gab es manchen Schatz und manch Kuriositäten zu bewundern. Alles brachte unsere Teilnehmer ein Stückchen weiter an die Welt der Wildtiere heran.
Das Gehörte und Gefühlte darf jetzt wachsen – mit jedem kleinsten Hinweis auf das Leben der befellten und befiederten Wesen da draußen. Wir sind gespannt auf die Geschichten am Lagerfeuer.
Das nächste Treffen steht bevor. Diesmal werden wir uns näher mit der Vogelsprache, den Wildpflanzen und der Orientierung befassen.
Auch davon werde ich euch bald berichten.
Eure Maria Salomé
Immer wieder werde ich gefragt warum ich meine Wildnisschule „Wildpflanzenschule“ genannt habe. Wir Wildnispädagogen und alle Naturbegeisterten haben ja so einige Bereiche mit und in denen wir uns so richtig austoben können. Das Spurenlesen– ein unendliches weites Feld, die Wildniswerksatt– vom Bogenbau übers Körbeflechten und mehr, Wetterkunde, Umherstreifen/Wandern, Die Vogelsprache erlernen, Feuer, Wasser und vieles mehr….ihr ahnt es schon so viele unerschöpfliche Themenfelder.
Jede einzelne Disziplin im Bereich Wildnispädagogik lässt uns staunen und wir begreifen schnell – ein Leben reicht einfach nicht aus, um alles erfahren zu können was uns begeistert. Nun, mich haben die wilden Pflanzen ganz früh gepackt und ich bin nie wieder von dieser grünen Welle abgestiegen. Zu spannend, heilsam und erfüllend ist für mich das Thema Pflanze.
Wildpflanzen – ein Oberbegriff für Heilpflanzen, Nahrungspflanzen und Kräuter. Wildpflanzen decken alle Bereiche ab. Denn auch unsere Kräuter, Heilpflanzen und viele Bäume aus der Ferne – wie Rosmarin, Walnussbaum, Ingwer und Co sind in anderen Ländern Wildpflanzen. Das bedeutet sie gedeihen ohne Pflege vom Mensch in der freien Natur. Unter den Wildpflanzen befinden sich auch die Ursprünglichen Vorfahren unserer Kulturpflanzen.
Wie zum Beispiel die Wegwarte der Urahne des Chicoréesalates ist und aus der Wilden Möhre unsere heutige Karotte entstand.
Da ich alle Bereiche der Pflanzen schätze- Nahrung, Heilmittel, Baumaterial, Schönheit, Genuss und vieles mehr, wollte ich mich nicht auf eine der wunderbaren Eigenschaften beschränken und habe um sie alle zu ehren meine Wildnisschulschule –Wildpflanzenschule genannt.
Es begeistert mich wie Pflanzen Alles mit Allem verbinden. Ohne Pflanzen gäbe es keinen Sauerstoff auf dieser Erde und folglich auch uns nicht. Beschäftigt man sich mit einem Thema aus der natürlichen Welt, gelangt man früher oder später immer zu den Pflanzen und über sie oder durch sie durch zu allen anderen Themen.
Man kann sich ein Netz vorstellen gewebt aus Erfahrungen. Manche Stränge sind schon etwas dicker und andere noch dünn. Ein schönes Bild ist es, dass dieses Netz des Lebens Jeden trägt und mit Allem verbunden ist. Das war die Vorstellung unserer Vorfahren. Sie nannten dieses Netz Wyrd. Daher kommt der Ausdruck verwirrt. Und jedes Mal wenn ich wieder ein Natur-Rätsel gelöst hab, bin ich ein Stückchen mehr „verwyrd“ und freue mich darüber 😉
Es macht einfach Sinn und Freude die Natur lesen zu lernen und meine Muttersprache ist grün.
Liebe Grüße und einen wilden, freien Frühling wünsch ich euch
Der Hanf ist zurück – Die Hanfkampagne stellt sich vor
Wusstet ihr das NutzHanf erst knapp ein Menschenleben lang nicht mehr auf unseren Feldern wächst? Und das er zuvor über 10.000 Jahre lang eine der wichtigsten Lieferanten für Nahrung, Baustoffe, Kleidung, Papier und vieles mehr war. Heute können wir fast ALLES daraus herstellen. Ja sogar Plastik-Ersatz. Ich bin immer wieder ganz ehrfürchtig wenn mir bewusst wird wie lang die Liste der Möglichkeiten ist. Eine der wichtigsten Gründe für die Rückkehr des Hanfes auf den Feldern zu fiebern, er braucht keinerlei Spritzmittel.
Ja er verbessert die Bodenqualität sogar. Eigentlich gibt es nur wichtige und gute Gründe pro NutzHanf zu sein. Ich bin ländlich aufgewachsen. Hier im Hunsrück gibt es unzählige Felder die bewirtschaftet werden. Die Arbeit der Bauern war und ist eine der wertvollsten die ich kenne. Sie entlocken dem Boden Nahrungsmittel! Leider müssen sie das heute unter (oft) harten Bedingungen schaffen. Immer größere Flächen ernähren die Familien kaum noch. Oft wartet nach einem langen Arbeitsleben eine mickrige Rente. Die Summen die sie für ihr Getreide, Milch etc. bekommen sind lächerlich im Vergleich dazu was der Händler damit verdient.
Wenn man es ernst nimmt müssten wir auch hier vor unserer Haustüre Entwicklungshilfe leisten. Den Bauern einen guten Lohn für ihre Arbeit zahlen. Ihnen helfen ins ökologische Wirtschaften zu kommen. Vor der eigenen Haustüre fegen und für eigene Produkte und bestenfalls auch Arbeitsplätze in der Region sorgen. Aus diesen Gründen wurde die Genossenschaft Hanfkampagne am 06.10.2018 in Fronhofen bei Kleinich (Hunsrück) gegründet. Wir mit eurer Hilfe wollen den Hanf wieder Salon fähig machen. Seinen ruinierten Ruf wieder ins richtige Licht rücken. Ihn als das ehren was er ist, ein AllRound Talent erster Güte.
Wenn ihr euch also auch des Öfteren schon hilflos gefühlt habt. Die Umstände erkennt und nicht wisst was zu tun ist. Dann könnt ihr nun mit uns gemeinsam die Veränderung sein die wir sehen wollen. Wir beginnen mit dem Hanf als Pionier und nach und nach folgen andere in Vergessenheit geratene Nutz-und Heilpflanzen. Die Vision und die Art und Weise auf welchem Wege wir sie umsetzen wollen findet ihr auf folgender Webseite:
https://www.hanfkampagne.com/unser-team aber sprecht uns auch gerne und sogar lieber persönlich an. Wir freuen uns auf euch und euren Tatendrang. Egal ob als Mitglied, Ideenschmied, Verkaufsgenie, Anpacker oder Auspackerin, Hanfbauer u.v.m
Ihr kennt das sicherlich auch. Der Wunsch sich mit wildem Grün etwas gutes zu tun ist groß aber die Zeit knapp. Eine super Lösung für kreative, eilige Natur-Genießer sind nach wie vor die „wilden, grünen Smoothies“! Deswegen möchte ich euch heute meine saisonalen 8 Lieblinge vorstellen.
Habt ihr auch herbstliche Lieblingskreationen? Teilt sie mit uns;-)
Acht grüne Smoothies für Grünschnäbel und alte Hasen (August/September)
Die schönen gelben Blüten werden an einem sonnigen Tag um die Mittagszeit gesammelt und kurz ausgebreitet damit eventuelle Mitbewohner Zeit haben sich ein neues Zuhause zu suchen. Anschließend werden sie in ein helles Schraubglas gefüllt so dass sie oben raus gucken und mit einem guten Öl (z.B. Olivenöl in Bioqualität) übergossen. Sie werden dann ab- sacken. Das richtige Mengenverhältnis ist erreicht wenn das Glas bis unter den Deckel voll ist und die Blüten beim schütteln des Glases noch tanzen können. Damit kein Schimmel auftritt und die Mazeration unterstützt wird sollte das Glas regelmäßig geschüttelt werden. Das ganze an ein rund um die Uhr sonniges Plätzchen stellen. Durch Wärme und Licht gibt die Pflanze ihre wertvollen Inhaltstoffe an das Öl ab.
Nach ca. Zwei Wochen (wenn die Blüten ihre Farbe verloren haben und das Öl schön rot oder bräunlich geworden ist, kann abgefiltert werden. Eine Trübung über die Zeit und ein Bodenabsatz sind natürlich und können belassen oder noch mal rausgefiltert werden. Früher hat man mit dem Absatz des Johanniskrautes entzündete Euter bei Kühen geheilt. Nach dem abseihen wird das schöne Rotöl in dunkle Flaschen gefüllt und Beschriftet. Es lagert am Besten im Keller. Nach einem Jahr sollte man es wieder neu herstellen.
Das Rotöl findet Verwendung bei:
Verrenkungen und Rückenschmerzen- Es ist das einzigtse Öl was in die Bandscheiben eindringen kann, Verspannungen, Verstauchungen, Prellungen, Muskelzerrungen, Hexenschuß und Ischiasschmerz, rheumatische Schmerzen, Wunden, Narben, Nervenschmerzen (Neuralgien), Entzündungen, Krampfadern, Hämorrhoiden, Verbrennungen 1. Grades, Sonnenbrand, Bauchkrämpfe und Mensschmerzen. Hierfür wird das Öl mehrmals täglich auf die betroffenen Stellen aufgetragen und einmassiert.
Für die berühmte Breußmassage bei chronischem Rückenschmerz von der Wirbelsäule ausgehend, wird ebenfalls das Johanniskrautöl verwendet.
Innerlich eingenommen hilft das Öl bei entzündeter und gereizter Magen-und Darmschleimhaut. Ca. 10 Tropfen auf einen TL Honig, 2-3 mal täglich.
Basisrezept für alle Kaltmazerate
Die Anleitung zur Herstellung eines Rotöls ist ein Basisrezept für alle „Kaltmazerate“. Mit Hilfe von Öl und Sonnenwärme werden Pflanzeninhaltsstoffe gelöst. Weitere Kaltmazerate (Ich nenne sie auch gerne Heilöle) sind zum Beispiel:
°Birkenblätteröl-bei schlecht durchbluteter zu Cellulite neigender Haut
°Arnikaöl-bei Schmerzen, Prellungen und Stauchungen
°Kamillenöl-bei Wunden und wunder Haut
°Lavendelöl-als entspanendes Massageöl
°Reinfarnöl-zur Massage von hartnäckig, verkrampften Muskeln
°Bärlauchöl-für einen feinen Knoblauchgeschmack in der Küche oder als Aufbaukur für den Magen
und viele viele mehr…sprecht mich gerne auf weitere Vorschläge an!
Ich wünsche euch gutes Gelingen und Freude an euren selbstgemachten Schätzen
Maria Salome Hoffmann
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