Heute für euch im Portrait

Der Giersch

Aegopodium podagraria
Doldenblütler / Apiaceae

Giersch ist eine der „beliebtesten“ Kräuter im Garten. Wir würden zumindest gut daran tun würden wir es so sehen. Denn Giersch kommt nicht nur in regelrechten Mengen vor, er kann auch wunderbar und verträglich in großen Mengen gegessen werden. Die jungen Blätter schmecken mild nach Möhre (er gehört zur gleichen Familie) und ergänzen spielend leicht Suppen, Salate, Eintopf und Kräuterquark  um wertvolle Mineralstoffe und Vitamine. Er wird am besten frisch verwendet.

Inhaltsstoffe
Chlorogensäure, Cumarine, Flavonolglykoside, Isoquercitrin, Kaffeesäure, Kalium, Phenolcarbonsäuren, Vitamin C und Mineralstoffe
weiterlesen…

Heute für euch im Portrait

Die Vogelmiere

 

Stellaria Media       
Nelkengewächse / Caryophyllaceae

Inhaltsstoffe
Saponine, Mineralstoffe (viel Kalium) Vitamine, Phosphor, reichlich Chlorophyll, ätherisches Öl und Gerbstoffe

Die Vogelmiere ist überall dort anzutreffen wo der Boden nicht gänzlich austrocknet.
An Waldrändern, auf Wiesen unter Büschen. Hat sie einen Platz gefunden an dem sie sich wohl fühlt, vermehrt sie sich ausgiebig. Ihre vielen kleinen gelblichen Samen kann sie bis drei Mal im Jahr produzieren und sie sind 60 Jahre keimfähig. Ich bin so vernarrt in dieses nach jungem Mais schmeckende Vitaminbömbchen, dass ich mich täglich zusammen mit den Hühnern daran vergehen mag. Sie gehört zu den Pflanzen die man unbedingt einmal unter der Lupe angeschaut haben sollte. Sieht man die winzigen weißen Blüten vergrößert, fällt ihre Schönheit erst richtig auf. Auch der Stängel hält eine Überraschung für den Betrachter bereit. Er ist nur einseitig behaart. Wie hier unten rechts im obigen Bild zu sehen. Daran lässt sich die Vogelmiere gut erkennen.

Eigenschaften
auflösend, schleimlösend, antiviral, harntreibend, ausleitend, hustenstillend, juckreizmildernd, bluterneuernd, herzstärkend
weiterlesen…

„Ach du grüne Neune“

Der Brauch der grünen Suppe zum Frühlingsbeginn hat sich bis heute in christianisierter Form erhalten.
Am Donnerstag vor Ostern wird die würzige Suppe aus neun frischen, frühen (Wild)kräutern zubereitet und gemeinsam gegessen. Die alten Germanen haben diese Tradition zum all jährigen Frühjahresfest (Fruchtbarkeitsfest der Göttin Ostara geweiht) gepflegt. Die Überlieferung ist jedoch nicht eindeutig. So fehlt auch die Überlieferung der Pflanzen. Wenn ich mich allerdings zum Grünen Tag in meinem Garten umschaue wird sehr schnell klar welche frühen Wildpflanzen in Frage kommen. Euch, die ihr die Wildpflanzen liebt sicherlich auch. Eine Liste mit möglichen Pflänzchen habe ich euch trotzdem zum Rezept hinzugefügt.

Im frankfurter Raum ist aus der Tradition noch die Grüne Sauce lebendig geblieben. Sie ist von der Machart und den Ingredienzien auch oft unterschiedlich.  Letztendlich hat natürlich auch noch Einfluss auf die Wahl der Kräuter wie früh oder spät Ostern fällt.

Daher ist die Auswahl an Rezepten Groß. Was ich persönlich begrüße. Ich mag das starre Traditionelle nicht. Also habe ich euch hier eine Grundidee der Suppe geschrieben. Bitte passt sie euren Wünschen und eurem Gaumen an. Ihr findet sicherlich eure Pflanzenlieblinge für diese besondere Suppe.

Vorteilhaft ist das frühe Jahr. Die Wildpflanzen sind geschmacklich noch sehr mild und es wird nicht allzu schwer eine Mischung zu wählen die der ganzen Familie schmeckt.
Ich mag ja die kräftigen Noten der grünen Freunde und koche mir auch gerne an anderen Wochentagen im Jahreslauf eine Grün-Donnerstagssüppchen. Manchmal mit Reis, Möhren oder Kartoffeln. Einfach fein.

Die volle Power der kleinen Kraftpakete bekommen wir allerdings nur um diese Zeit. In dieser Jahreszeit lassen sich viele “Grüne Wunder” erleben. Deswegen beginnen viele  Frühjahreskuren mit Wildpflanzen grade jetzt um Ostern rum. Die Fastenzeit, die Zeit des Entschlackens und Ausleitens ist abgeschlossen. Nun macht es Sinn die frischen Zutaten zum auffüllen der über den Winter geräuberten Vitamin- und Mineralstoff-Depots zu nutzen. Grade die Wildpflanzen bieten uns im Gegensatz zu den Kulturpflanzen noch wesentlich mehr an diesen für uns so wichtigen Treibstoffen.

Auf diese reinigende, ankurbelnde und stärkende Wirkung sollten wir nicht verzichten.

Hier mein Grundrezepte für die sagenumwobene Grüne Neune Suppe.
Über eure eigenen Erfahrungen und Anregungen freue ich mich.

Bon Appetit!


Grüne Neune Suppe ala Verde

Für zwei bis drei Personen

Die Zutaten:

-30g Olivenöl
-½  Liter Gemüsebrühe
-½  Liter Mandelmilch
-Saft einer halben Zitrone
-2 Tassen fein gehackter Kräuter (neun an der Zahl)
-Salz, Pfeffer und Muskat zum Abschmecken
-Eine kleine Zwiebel oder 10-20 Bärlauchzwiebelchen
-Zwei Handvoll geröstete Brotwürfel
-Eine Handvoll geröstete Nussmischung

 

Die Anleitung:

Die kleine Zwiebel oder entsprechend Bärlauch-Zwiebeln in feine Würfel schneiden.Die Zwiebelwürfeln im Olivenöl leicht erhitzen. Mit Mandelmilch und der Gemüsebrühe Glatt rühren und die Gewürze dazugeben. Die Kräuter hinzugeben und solange auf kleiner Flamme kochen bis sie weich sind. Den Zitronensaft zugeben. Mit geröstetem Brot und Nüssen servieren. Mit den ersten essbaren Frühblüher wie Gänseblümchen, Gundermann, Lungenkraut und Feilschen dekorieren.

Kleiner Tipp: Bei älteren Blättern sollten die Blattrippen und der Stiel entfernt werden.

Mögliche Wildpflanzen für eine schmackhafte und wohltuende Grüne Neune Suppe:

Sauerampfer, Pefferkraut, Vogelmiere, Wiesenschaumkraut, Taubnessel, Gundermann, Giersch, Spitz-und Breitwegerich, Schafgarbe, Brennessel, Lungenkraut, Knoblauchrauke, (Scharbockskraut), Junge Buchenblätter, Wiesenlabkraut, Boretsch, Gänseblümchen, Klebriges Labkraut und Bärlauch. Es finden sich sicherlich auch weitere würdige Pflanzenschmankerl.

Viel Freude und Genuss wünscht euch Maria Salomé Hoffmann

Frühlingskräuter

 

weiterlesen…

Jahreszeitliche Gedanken

Die stille Zeit

Die Heilpflanzenfortbildungen und Kurse 2019 sind Abgeschlossen. Ein großes Danke geht an alle wunderbaren TeilnehmerInnen, Seminarorte und Mit-Organisatoren!

Ein facettenreiches Pflanzenjahr neigt sich dem Ende entgegen. Die Nächte werden länger und die Natur bereitet sich emsig auf die stille Zeit vor. Trotz der besonderen, klimatischen Herausforderungen wurden wir beschenkt mit einer Fülle an natürlichen Schätzen.Welche nun in Form von Tinkturen, Tees, Verreibungen und Salben, unsere Regale und Kisten füllen. Nun kann die kalte Zeit kommen.


Doch es bleibt spannend. Wird er kommen, der Winter? Und wenn ja wie wird er sich zeigen? Bei meinen Ausflügen zum Wurzel sammeln entecke ich den zweiten Frühling. Ihm können wir jedes Jahr im Herbst begegnen. Da sprießen junge, saftige Blätter aus der Wurzel des Beinwell. Die Vogelmiere erhebt sich, um ein drittes Mal in diesem Jahr das Hochbeet zu erobern.Spitzwegerich und Löwenzahn winken mir mit frischem Grün keck über die Wiese zu.

Während die Bäume (alt und weise) ganz leise, ein buntes Kunstwerk nach dem anderen auf die sprießenden Schneeglöckchen fallen lassen. Ob das Weiß der schönen Blumen das Einzigste bleibt in diesem Winter?

Grade in der Zeit der Vergänglichkeit und des Rückzugs zeigt sich das Leben  voller Tatendrang und Energie. Noch einmal Alles geben. Noch einmal Sonne tanken und Freude speichern. Um diese Zeit mache auch ich meine Pläne für nächstes Jahr. Wenn die Zugvögel wieder kommen und die Sonne den kalten Boden erwärmt, beginnen die Wildpflanzenkurse auf ein Neues.

 

Vor nicht all zu langer Zeit…

besuchten mich zwei edle Männer, unterschiedlicher an Gestalt und Charakter hätten sie nicht sein können….
Ich danke Hardy Müller und Uli Hauser für die zwei abenteuerlichen Tage Draußen. Ich durfte Ihnen das wilde Baybachtal zeigen und zum Dank schenkten sie mir drei Dinge, die mich gleichsam fröhlich stimmten.
Ein wundervolles Eis auf die Hand, ein wundersames Buch über das Gehen:  Geht doch!
und viele, wunderschöne Fotos.