Willkommen in der Wildpflanzenschule Hunsrück – Seminare und Fortbildungen in Heilpflanzenkunde und Wildniswissen

Liebe WildpflanzenfreundInnen,

schön euch hier begrüßen zu dürfen.

Aktuell:

Die Wildpflanzenfortbildung 2025 findet ab Mai mit 5. Modulen und im neuen, erweiterten Rahmen statt.
Hier gibt es noch 8 freie Plätze.

Die Termine für die KräuterWerkstatt und den KräuterZirkel sind fast ausgebucht.

Highlights 2025:

Lust auf krautigen Input auch ganz früh im Jahr?
In der WinterKräuterWanderung sind noch wenige Plätze frei. (Februar)

– Feuer und Pfanne in der Wildkräuterei Köln (Mai)

– In der Natur Zuhause – Wilde Grüne Auszeit in Bayern
Eine Woche Draußenzeit und Naturverbindung (Juni)

– Wildnis Wanderung – 5 Tages Wanderung im Soonwald (August)

Im Wildpflanzenschulen Newsletter werde ich euch durch das Programm im Jahresverlauf leiten. Noch nicht dabei?
Oben rechts könnt ihr euch für den Newsletter eintragen.

Zwischenzeitlich bin ich in den Gödenrother Gärten
zu finden. Kommt gerne vorbei. Der Lehr-, und Schaugarten ist 24 h und 7 Tage in der Woche für euch geöffnet.

Ihr wollt euch ein Bild über unsere Arbeit machen?
Vom SWR gibt es einen schönen Beitrag über unsere Dozentinnen und ihre „natürlichen Leidenschaften“.

Expedition in die Heimat-eine abenteuerliche Kräuterwanderung im Hunsrück

Neugierig geworden?

Schöööön. Es gibt noch mehr zu entdecken.
Nehmt euch einen Tee, macht es euch gemütlich und los geht’s.

Viel Spaß beim Stöbern.

Maria Salomé Hoffmann und Team

Und hier geht es weiter mit dem
Wildpflanzenblog

Duftendes Veilchen 💜 Salz zu Ostern

Meine jüngsten Wildpflanzenschülerinnen haben mich gestern mit einem Körbchen Duftveilchen ♡ Viola odorata♡ beschenkt. Happy me. Sie haben direkt neben ihrem Haus im Wald eine üppige Veilchen-Quelle, so sagenhaft und märchenhaft schön. Jedes mal wenn ich dort bin sprudelt mir das Herz über, von soviel Schönheit und Duft. An diesen Stellen darf dann auch ein bisschen gesammelt werden.

Das Duftveilchen wird auch Märzveilchen oder Wohlriechendes Veilchen genannt und gehört der Familie der Veilchengewächse an. Es ist natürlich vor allem wegen seines süßen Dufts beliebt und wurde schon in den Gärten der Antike als Heilpflänzchen geschätzt.

In heutiger Zeit wird das Duftveilchen bei Beschwerden der Atemwege, nervösen Herz- und Befindlichkeitsstörungen, Hautbeschwerden und Rheuma verwendet. Das ätherisches Veilchen Öl ist zur Parfümherstellung nur über die sehr kostspielige Extraktion mit Fetten, die sogenannte Enfleurage zu gewinnen.

Da bald Ostern vor der Tür steht und traditionell viele Eiergerichte gegessen werden, darf ein besonderes Salz nicht fehlen. Ich mag meine Liebsten mit einem wunderbar duftenden Veilchensalz erfreuen.

Grund-Rezept für frische Kräutersalze:
Hierfür einfach einen Esslöffel Veilchen auf zwei Esslöffel gutes, helles Salz geben und mörsern. Die Blüten werden frisch verwendet, höchstens leicht angetrocknet um den Duft noch zu steigern. Das Salz konserviert die wertvollen Inhaltsstoffe, lediglich Wasser darf noch entweichen. Hierfür könnt ihr die fertige Mischung über Nacht ausgebrietet an einem zimmerwarmen Ort abtrocknen lassen. Die Farben solcher „Frischpflanzenverreibungen“ sind einfach wunderschön und halten sich dunkel aufbewahrt (je nach Pflanze) ein paar Monate.
Das Salz ist aber natürlich ewig haltbar!

Ich hoffe noch auf wenige Blüten Löwenzahn. Hier im Mittelgebirge ist es noch zu kalt, die Sonne lockt ihn aber bestimmt bald hervor. Ich würde gern mein fliederfarbenes Veilchensalz, abwechselnd mit dem sonnengelben Löwenzahnsalz ins Glas schichten.

Ich liebe diese Farbespiele. So könnt ihr eure Lieblings Wildpflanzen über´s ganze Jahr im Glas einfangen. Probiert es mal aus ♡

Kennt ihr euch aus, mit unseren unterschiedlichen Veilchensorten?
Alle Veilchen die im Frühjahr, wild, klein und violett auf den Wiesen zu finden sind, können verwendet werden (sind genießbar) aber nur das Duftveilchen duftet! Bitte keine Alpenveilchen verwenden!

Tipp:
Die Blüten von folgenden Pflanzen können (so sie denn reichlich wachsen) im März und April auch verwendet werden.

Beispiele: Gänseblümchen, Löwenzahn, Bärlauch, früher Flieder, Taubnessel, Magnolie, Obstbaum wie Kirsche, Apfel, Schlehe und Co.

Finger weg von den Schlüsselblumen;)

Natürlich könnt ihr auch andere Pflanzenteile, wie Blätter, Samen, Früchte, Rinden, Wurzeln, verwenden und somit einen endlosen, kreativen Prozess der Rezept-Entwicklung in Gang setzten.

Ich wünsche euch ein blütenreiches, belebendes und leckeres Osterfest.
Lasst mich gerne teilhaben an euren Kreationen.

Eure Maria Salomé Hoffmann

Gold des Waldes

Heute für euch im Portrait das wunderbar, duftende und heilsame

Baumharz

Bäume produzieren Harze, um sich zu schützen. Sie benötigen sie bei Verletzungen zum Verschließen der Wunden. So können weder Nässe, Viren, Bakterien noch Pilze oder Schädlinge in die Wunde gelangen. Über Harzkanäle tritt das flüssige Harz an die Oberfläche. Baumharze bestehen hauptsächlich aus Harzsäuren und ätherischen Ölen. In unseren Wäldern finden sich Baumharz von z.B. Fichten, Tannen, Lärchen, Douglasie, und Kiefern.

Alle oben genannten Harze wirken:
desinfizierend, durchblutungsfördernd, schmerzlindernd, hustenreizstillend, wärmend, auswurffördernd, Fremdkörper ausziehend, abschwellend, hautbildverfeinernd, entzündungshemmend und können wirkungsvoll gegen Bakterien, Keime, Vieren und Pilze eingesetzt werden.

Somit unterstützt die aus Harz gewonnene
Salbe die Heilung bei folgenden Beschwerden:

Atemwegserkrankungen, Schmerzen des Bewegungsapparates – Muskelkater und Muskelverspannungen, Rheumatische Beschwerden, Arthrose und Gicht, innere Unruhe, Pilzerkrankungen (außer Schleimhäute), Neuralgien, Wunden, großporige und unreine Haut, Furunkel, Splitter unter der Haut.

Harze richtig sammeln

Im Alpenraum wird das Pech, wie Baumharz dort genannt wird, -sammeln noch traditionell, aber auch kommerziell betrieben. Die Berufsbezeichnung heißt Pecher. Es gibt nicht mehr viele Pecher, die nach alter Tradition sammeln. In Niederösterreich werden die Schwarzföhren noch beerntet. Dafür wird die Rinde vorsichtig entfernt und der Stamm mit vielen Schnitten versehen.
So rabiat müssen und sollten wir für unsere „Pechsalbe“ nicht vorgehen. Wenn man mit offenen Augen durch den Wald geht, finden wir viele Bäume mit dem kostbaren Harz. Gerade jetzt, da unsere Fichten in großen Massen dem Klimawandel zum Opfer gefallen sind, können wir an sogenannten Kahlschlag-Rändern verletzte Fichten finden. Oft sind es große Wunden, die bei den Fällarbeiten von umstürzender Bäume den gesunden zugefügt wurde.

Ich sammle am liebsten die kleinen Perlen. Sie entstehen, wenn das Harz aus einer Wunde den Baumstamm herunterläuft. So kann der Baum nicht aus Versehen wieder verletzt werden.

Um klebrigen Fingern vorzubeugen, sammle ich das Gold des Waldes mit einem Löffel in ein Schraubglas. Da Harz einen hohen Anteil ätherischer Öle enthält, wird es ebenfalls im Schraubglas aufbewahrt, luftdicht verschlossen und kühl und dunkel gelagert. So steht es uns jederzeit zur Verfügung.

Harzsalbe                                                                

Zutaten:

40 g Harz
100 ml fettes Öl z.B.: Olivenöl auch eine Ringelblumen- Mazeration ist eine gute Wahl
13 g Bienenwachs
ätherisches Öl z.B. Zirbelkiefer, Weißtanne, Douglasie, Kampfer oder Lavendel
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Wild, grün und köstlich

Ihr kennt das sicherlich auch. Der Wunsch sich mit wildem Grün etwas gutes zu tun ist groß aber die Zeit knapp. Eine super Lösung für kreative, eilige Natur-Genießer sind nach wie vor die „wilden, grünen Smoothies“! Deswegen möchte ich euch heute meine saisonalen 8 Lieblinge vorstellen.

Habt ihr auch herbstliche Lieblingskreationen? Teilt sie mit uns;-)

 

 

Acht grüne Smoothies für Grünschnäbel und alte Hasen (August/September) 

Äffchen

  • 2 Bananen
  • 1/2 Mango
  • Eine Handvoll Giersch und Vogelmiere 1:1
  • Wasser nach Geschmack

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So wird das kostbare Rotöl aus Johanniskraut hergestellt

Die schönen gelben Blüten werden an einem sonnigen Tag um die Mittagszeit gesammelt und kurz ausgebreitet damit eventuelle Mitbewohner Zeit haben sich ein neues Zuhause zu suchen. Anschließend werden sie in ein helles Schraubglas gefüllt so dass sie oben raus gucken und mit einem guten Öl (z.B. Olivenöl in Bioqualität) übergossen. Sie werden dann ab- sacken. Das richtige Mengenverhältnis ist erreicht wenn das Glas bis unter den Deckel voll ist und die Blüten beim schütteln des Glases noch tanzen können. Damit kein Schimmel auftritt und die Mazeration unterstützt wird sollte das Glas regelmäßig geschüttelt werden. Das ganze an ein rund um die Uhr sonniges Plätzchen stellen. Durch Wärme und Licht gibt die Pflanze ihre wertvollen Inhaltstoffe an das Öl ab.

Kaltmazerate von links nach rechts: Ringelblume, Johanniskraut (Rotöl) und Rainfarn

Nach ca. Zwei Wochen (wenn die Blüten ihre Farbe verloren haben und das Öl schön rot oder bräunlich geworden ist, kann abgefiltert werden. Eine Trübung über die Zeit und ein Bodenabsatz sind natürlich und können belassen oder noch mal rausgefiltert werden. Früher hat man mit dem Absatz des Johanniskrautes entzündete Euter bei Kühen geheilt. Nach dem abseihen wird das schöne Rotöl in dunkle Flaschen gefüllt und Beschriftet. Es lagert am Besten im Keller. Nach einem Jahr sollte man es wieder neu herstellen.

Das Rotöl findet Verwendung bei:

Verrenkungen und Rückenschmerzen- Es ist das einzigtse Öl was in die Bandscheiben eindringen kann, Verspannungen, Verstauchungen, Prellungen, Muskelzerrungen, Hexenschuß und Ischiasschmerz, rheumatische Schmerzen, Wunden, Narben, Nervenschmerzen (Neuralgien), Entzündungen, Krampfadern, Hämorrhoiden, Verbrennungen 1. Grades, Sonnenbrand, Bauchkrämpfe und Mensschmerzen. Hierfür wird das Öl mehrmals täglich auf die betroffenen Stellen aufgetragen und einmassiert.

Für die berühmte Breußmassage bei chronischem Rückenschmerz von der Wirbelsäule ausgehend, wird ebenfalls das Johanniskrautöl verwendet.

Innerlich eingenommen hilft das Öl bei entzündeter und gereizter Magen-und Darmschleimhaut. Ca. 10 Tropfen auf einen TL Honig, 2-3 mal täglich.

Basisrezept für alle Kaltmazerate 

Die Anleitung zur Herstellung eines Rotöls ist ein Basisrezept für alle „Kaltmazerate“. Mit Hilfe von Öl und Sonnenwärme werden Pflanzeninhaltsstoffe gelöst. Weitere Kaltmazerate (Ich nenne sie auch gerne Heilöle) sind zum Beispiel:

°Birkenblätteröl-bei schlecht durchbluteter zu Cellulite neigender Haut
°Arnikaöl-bei Schmerzen, Prellungen und Stauchungen
°Kamillenöl-bei Wunden und wunder Haut
°Lavendelöl-als entspanendes Massageöl
°Reinfarnöl-zur Massage von hartnäckig, verkrampften Muskeln
°Bärlauchöl-für einen feinen Knoblauchgeschmack in der Küche oder als Aufbaukur für den Magen

und viele viele mehr…sprecht mich gerne auf weitere Vorschläge an!

Das smaragdgrüne Bärlauchöl einer Teilnehmerin aus dem Basiskurs 2018

 

Ich wünsche euch gutes Gelingen und Freude an euren selbstgemachten Schätzen

Maria Salome Hoffmann